Unauthorized und Unverschämt

Sophiensaele Berlin, Nationaltheater Mannheim. 2024.

  • Photo by Mayra Wallraff

„ich werde trotzdem afrikanisch sein auch wenn ihr mich gerne deutsch haben wollt und werde trotzdem deutsch sein auch wenn euch meine schwärze nicht paßt ich werde noch einen schritt weitergehen bis an den äußersten rand wo meine schwestern sind – wo meine brüder stehen wo unsere FREIHEIT beginnt“ – Aus dem Gedicht „Grenzenlos und Unverschämt – ein Gedicht gegen die deutsche Sch-Einheit“ von May Ayim

Die Installation Unauthorized und Unverschämt betrachtet deutsche Geschichte aus Schwarzer Perspektive: wir werfen einen Blick in die Nachkriegszeit und gehen dann gemeinsam vorwärts zu den Anfängen der jüngeren Schwarzen Bewegung. Dazu beleuchten wir die Biografien derjenigen, die als Kinder von Schwarzen US-Soldaten und weißen deutschen Müttern in den Nachkriegsjahren geboren wurden.

Wir haben eine Generation befragt und dabei wundervolle Menschen getroffen, die über ihr Aufwachsen, ihre Kämpfe und über afrodeutsche Lebensrealitäten sprechen. Ihre Geschichten sind begleitet und geprägt von Ausgrenzung und vom behördlichen Rassismus der Bundesrepublik. Sie sind aber auch und vor allem: Geschichten des Widerstands und des Community-Buildings.

Simone Dede Ayivi & Kompliz*innen gehen für Unauthorized und Unverschämt in die Archive und beleuchten den Rassismus und Sexismus der BRD – der auch dafür verantwortlich ist, dass Familien getrennt und Kinder ihren Müttern weggenommen, in die USA adoptiert oder in Heimen untergebracht wurden. Sie forschen in Mannheim, Frankfurt und Berlin zum gesellschaftlichen Umgang mit den sogenannten „Besatzungskindern“ und suchen nach Spuren, die in Behördenakten hinterlassen wurden. Denn um aktuelle Debatten über Identität und Rassismus innerhalb und außerhalb Schwarzer Communities in Deutschland verstehen zu können, müssen wir auch diesen Teil unserer Geschichte kennen.

Afronautin

Vom Standpunkt Einer Erleichterung

Credits:


Konzept, Text:
 Simone Dede Ayivi
Bühne: Mirjam Pleines
Video: Jones Seitz
Komposition, Sound: Johannes Birlinger
Licht: Frieder Miller
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit: Sarah Rosenau
Projektmitarbeit: Charlotte Rosengarth
Ausstattungsassistenz: Luca Plaumann
Produktionsleitung: ehrliche arbeit – freies Kulturbüro
Technische Leitung: Gefährliche Arbeit

Eine Produktion von Simone Dede Ayivi & Kompliz*innen in Koproduktion mit Sophiensæle und dem Stadtensemble des Nationaltheaters Mannheim. Gefördert durch die Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt und den Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen von NEUSTART KULTUR.

Wir Zwei

Theater Der Jungen Welt Leipzig. 2024.

  • photo by Ida Zenner


Leo thinks it’s best to leave everything as it is. Father Tobi, the two of them as a dream team and their house full of stuffed-but-somehow-also-living animals. Here the two have enough time for games, nonsense, and animal documentaries. Until Tobi suddenly changes, sings cheesy songs and has “dates”. with Rudi, a soft rock singer who used to be kind of famous. Rudi is suddenly invited to dinner, allowed to join their conversations and games, because Tobi is super in love with him – and overwhelmed. And even though there’s three of them, Leo suddenly feels much lonelier. When they are about to move to Rudi’s, Leo has had enough. Who gets to decide what should change around here? During secret visits to their old house, Leo meets someone very special. A child who blinks, has a huge heart and helps Leo deal with her troubles.

In WIR ZWEI, author Fayer Koch talks about the longing to be seen and loved – from both the child and parent perspective. The touching, funny story was awarded the 2nd Baden-Württemberg Youth Theater Prize 2022 and was discussed as a “clever, surprising and charming text” that “offers sophisticated children’s and youth theater an outstanding template.”


Maxi
Tiere
Rudi
Die Rose (“I Want To Know What Love Is”, Music by Mick Jones, Lyrics by Fayer Koch. Vocals: Martin Klemm)

Credits:

Directed by: Alice Bogaerts
Set and costume design, Video: Bettina Weller
Sound design and music: Johannes Birlinger
Dramaturgy: Justus Rothlaender
Theatre education: Catharina Guth

Cast:
Martin Klemm
Millie Vikanis
Kevin Körber
Anke Stoppa

Die Kleine Hexe

Neue Bühne Senftenberg. 2023.

Einmal im Jahr in der Walpurgisnacht treffen sich alle alten Hexen zum Singen, Tanzen und Lachen. Die kleine Hexe ist mit ihren 127 Jahren leider noch zu jung und müsste noch 223 Jahre warten. Aber da Abwarten einfach nichts für sie ist, reitet sie heimlich mit ihrem Besen auf den Blocksberg, feiert fröhlich mit, bis sie entdeckt wird. Die kleine Hexe schafft es, die Oberhexe zu überzeugen, sie nicht allzu hart zu bestrafen: In einem Jahr darf sie wieder zur Walpurgisnacht vor dem Hexenrat eine Prüfung ablegen, um zu zeigen, dass sie eine gute Hexe geworden ist. Wenn ja, darf sie in Zukunft mit den großen Hexen tanzen und singen. Na, dann mal an die Arbeit. Zuhause in ihrem Hexenhäuschen heißt es nun gemeinsam mit ihrem treuen Freund, dem Raben Abraxas, üben, üben, üben, das ganze dicke Zauberbuch mit 999 Seiten auswendig lernen und keinen Unfug mehr anstellen. Wäre doch gelacht, wenn sie keine gute Hexe werden würde. Mit vielen guten Vorsätzen und allerlei Zaubertricks vollbringt die kleine Hexe jede Menge gute Taten und hilft, wo sie nur kann. Ein Jahr später steht die Prüfung vor dem Hexenrat an. Eigentlich klappt alles ganz gut, bis die böse Hexe Muhme Rumpumpel auftaucht und von all den guten Taten berichtet. So hatten die Hexen es doch gar nicht gemeint: Eine gute Hexe ist man nur, wenn man besonders viel Böses tut. Mit viel List und einer gehörigen Portion Mut dreht die kleine Hexe am Ende den Spieß um.

Walpurgisnacht
Kleine Hexe
Oberhexe

Credits:

Directed by: Inda Buschmann
Set and costume design: Sabina Moncys
Sound design and music: Johannes Birlinger
Dramaturgy: Karoline Felsmann
Participation and Theatre Pedagogics: Samuel Fink

Ein Fisch wird nur so groß wie sein Aquarium

Staatstheater Wiesbaden. 2023.

Wie werden wir zu dem, was wir sind? Können wir alles schaffen, wenn wir nur wollen? Was und wer bestimmt, wie wir uns entwickeln? Wo liegen die Grenzen unserer persönlichen Möglichkeiten? Wenn ein Fisch in einem zu kleinen Aquarium gehalten wird, so wird er im Laufe der Zeit an Kümmerwuchs leiden und sein Wachstum einstellen. Kann man dieses Bild auf uns Menschen übertragen?

Fünf Menschen laden das Publikum ein, sie anzuglotzen. Sie sind Ipeks. Und sie erzählen von den sichtbaren und unsichtbaren Grenzen, die den Ipeks ständig begegnen. Sie erzählen von fehlenden Geld für den richtigen Füller, der falschen Hautfarbe oder den körperlichen Einschränkungen. Sie schämen sich nicht. Mehr. Sie sind Ipeks. Und sie lieben ihr Aquarium, genauso wie das Meer. Sie kämpfen, sie sind müde. Sie sind da.


How do we become who we are? Can we be and do anything we set our minds to? Who or what determines how we develop? Where do the limits of our personal possibilities lie?

If a fish is kept in an aquarium too small, over time it will suffer distress and simply stop growing. Can this image be transferred to humans? We, too, grow up in different self-contained systems (aquariums) which shape our development significantly. Our families, schools, neighbourhoods – all these “aquariums” habe an influence on our development and, ultimately, our lives. What effect do the boundaries set by these systems have on us? Do we adapt or simply stop growing? How equal are the opportunities offered to us in this world?

Director Hannah Biedermann explores these burning questions in her research project “Ein Fisch wird nur so groß wie sein Aquarium” through series of interviews with young people in Wiesbaden.


Trailer: Miguel Hernández

Ipek
Pflanzenpflege

Credits:

Directed by: Hannah Biedermann
Set and costume design: Mascha Mihoa Bischoff
Sound design and music: Johannes Birlinger
Dramaturgy, Learning & Participation: Laura zur Nieden

Cast:

Ipek BayraktarVera Hannah SchmidtkeSophie PompePatric Neves LindströmJohannes Christopher Maier

Hier Kommt Keiner Durch

Theater Der Jungen Welt Leipzig. 2023.

  • Photo By Tom Schulze

Eine Gruppe Kinder und Jugendlicher kommt in den Theatersaal, kostümiert und aufgeregt, bereit, ihr Stück zur Aufführung zu bringen. Alles ist vorbereitet. Aber halt – jemand verbietet den Zutritt zur Bühne: »Hier kommt keiner durch!«

Grenzen und Zutrittsverbote sind Teil unserer Lebensrealität, man muss sie einhalten, lernen – und überwinden? Auf der Grundlage des gleichnamigen Bilderbuchs von Isabel Minhós Martins wird eine symbolische Grenze in den Bühnenraum übertragen. Was nun? Wie kann man einen Ort bespielen, ohne ihn zu betreten? Und ihn zurückgewinnen?

Mit eigenen Geschichten, Licht- und Soundexperimenten stellen sich jugendliche Spieler:innen und TDJW-Ensemblemitglieder dieser Aufgabe und verhandeln damit Machtdemonstrationen, Verbote und Grenzpolitiken innerhalb und außerhalb des Theaters.


Trailer / Doku by Theater Der Jungen Welt

Schlussschwarm
Paaaty! (feat “das Charlotte-Auto”)
Albtraum

Gäng

National Theatre Helsinki. By Joel Texeira Neves & Working Group. 2022

  • Photo by Tuomo Manninen

„GÄNG ‒ a guided city tour“ is a performance and audio walk that looks at young people’s experiences of urban space and their relationship to society. The material of the work has been produced in cooperation with the Youth Research Society by interviewing young people aged 13–25. The performers of Kantti, the youth theater group within the Finnish National Theater, will lead you on a unique trip through the center of Helsinki.

Train Station (excerpt)
Kikki Hiiri
In The Tunnel (excerpt) – with texts by Kielo Varjola, and Greeta Grönroos
“Ajatuksia puutarhassa” – lyrics and vocals by Stella Massa

Credits:
Director:
 Joel Texeira Neves
Sound design and music: Johannes Birlinger
Stage, lighting design and costumes: Saana Volanen
Production assistant, workshops : Satu Linnapuomi
Performers: Oona Emilia Enkelsaari, Greta Grönroos, Anni Happonen, Kari Huotari, Valtteri Luukkonen,
Mira Martikainen, Stella Massa, Angelika Provalskaja, Roosa Tuutti, Kielo Varjola, Lotta Zitting

Wetterleuchten

Theater Oberhausen. By Simone Dede Ayivi & Kompliz*innen. 2022.

  • Photo by Kornelia Kugler

Hinter jedem Moment von Theatermagie stecken Menschen, die ihn möglich gemacht haben. Die meisten von ihnen kann man in den Programmheften und Theaterwebsites nur im Kleingedruckten finden. Sie arbeiten in so unterschiedlichen Bereichen wie Maske, Videotechnik oder Schlosserei. Was sie tun und wie und welche Fragen sie sich dabei stellen, steht in diesem Stück im Zentrum.

Die Stimmen der Oberhausener Theatermitarbeiter:innen treffen auf eine Choreografie der Bühnenelemente. Per Video geht es hinter die Kulissen, während auf der Bühne Wolken vorüberziehen, ein Donnergrollen kommt und geht und Blitze tonlos aus der Ferne leuchten. So entsteht eine Hommage an das Theater von der Bühne aus und zugleich eine Erzählung über die Arbeitswelt und ihre Veränderung.  


trailer by siegersbusch

Credits:

Director:Simone Dede Ayivi
Stage Design:Lani Tran-Duc
Sound design and music: Johannes Birlinger
Video: Kornelia Kugler, Tina Wilke
Dramaturgy: Raban Witt
Assistant (Dramaturgy and Production): Selma Böhmelmann

dÄmonen

Theater Sgaramusch Schaffhausen (CH), FFT Düsseldorf (DE), Rotondes Luxembourg (LUX), Theater Liechtenstein TAK Schaan (LI). By Biedermann, Vonder Mühll, Thuwis. 2022.

  • Photo by Christian Herrmann

Wir lassen uns gehen. Wir sind nicht immer nett. Wir fühlen uns manchmal traurig, manchmal wütend, ohne zu wissen warum. Und auch wenn wir uns oft dafür schämen, ist unser Dämon ein Teil von uns, der uns lebendig macht. Wie sieht dein Dämon aus? Sprichst du mit ihm? Tanzt er mit dir?

Das dokumentarische Tanztheater Dämonen entsteht aus Interviews und als Ergebnis einer intensiven Recherche mit Jugendlichen und Erwachsenen. Dämonen ist düster, dreckig, urig, dabei voller Lebensbejahung, Energie, Tanz und sinnlichen Bildern. Im Theater entsteht ein furchtloser Begegnungsraum, in dem Dämonen tanzen und gefeiert werden. 


trailer by Nele Jeromin & Lisa Bülow

Christina
dÄmonen
Angst Tanzt
Um Zu Leben

Credits:

Concept, research, development: Working Group
Director:
 Hannah Biedermann
Choreography and performance: Ives Thuwis & Nora Vonder Mühlll
Sound design and music: Johannes Birlinger
Stage and costumes: Regina Rösing
Collaboration concept, technician : Stefan Colombo
Production: Theater Sgaramusch & Cornelia Wolf

Homecooking – Neues aus der diasporischen Küche

Simone Dede Ayivi und Kompliz*innen – Co-production with Sophiensaele Berlin and Theaterformen Festival Hannover. 2021.

  • Photo by Renata Chueire

Simone Dede Ayivi and her accomplices are firing up their ovens. They’ve come together to cook, having gathered recipes, shopping lists, entire cuisines – and, indeed, kitchens. And all of this along with the accompanying stories about family relationships and processes of separation, culinary assimilation pressure, fake fufu, the hummus paradox and kofta exoticism. They are taking a stand against the German aversion to caraway and garlic, hacking the potato system and opening up a few storage jars. They present hard-to-digest issues as light fare and lift the lids on each other’s lives and histories. Together they are writing the theatrical cookbook of their culinary migration heritage and asking: what will we be cooking tomorrow?  

In “Home Cooking”, Simone Dede Ayivi stands as a performer in the kitchens on the stage. People from the most diverse communities, generations and places share their stories and recipes in video and audio plays. 


The music and sound design for this piece builds a lot on sampled, edited, and processed cooking- and eating noises. The sound system is a basic 4.1 surround set up. However, there are also 4 transducers directly mounted on various surfaces of the set-kitchen. Those are mainly used as hidden speakers for the voice recordings (to create intimacy and a specific sense of space), but also for sound effects and to make the construction vibrate and resonate. 


Concept and performance: Simone Dede Ayivi / Set design, costume: Charlotte Pistorius / Video: Jones Seitz / Dramaturgy: Bahar Meriç / Sound design, music: Johannes Birlinger / Lighting: Susana Alonso / Production assistant: Selma Böhmelmann / Set design assistant: Yasmin Alt / Production management: ehrliche Arbeit – Freies Kulturbüro / Technical production: Gefährliche Arbeit / Publicity photos: Kornelia Kugler / Press photos: Renata Chueire / Cooks: Atiye Altül, Jeff Hollweg, Dan Thy Nguyen, Nadia Shehadeh und Efia / Translation: Anna Galt / Surtitles: Yvonne Griesel

Co-production: SOPHIENSÆLE, Festival Theaterformen / Funded by a basic subsidy from the Senatsverwaltung für Kultur und Europa, the HannoverStiftung and by the Fonds Darstellende Künste through funds from the Federal Commission for Culture and Media

Bodybilder

Staatstheater Mainz. 2020.

  • Photo by De-Da Productions

“Bodybilder” (transl. “Body Images”) was originally planned as a live performance by the young dancers of the Staatstheater. Due to the Corona Pandemic we decided to instead shoot this short film about bodies, body images, social media.

Bodybilder pt1 (music only)
Bodybilder pt2 (music only)
Bodybilder pt3 (music only)
Bodybilder pt4 (music only)

Credits:

Von und mit: Milena Breideband, Sara Bursac, Royem Gültekin, Elena Horne, Katrin Kia, Sarah Kia, Nele Wegerle

Künstlerische Leitung: Marina Grün
Konzept und Choreografie: Marina Grün, Katelyn Skelley
Sound- und Musikkomposition: Johannes Birlinger
Video: De-Da Productions
Fotos: De-Da Productions
Kostüme: Ronja Bendel
Text „ich passe hier nicht rein“: Sarah Kia
Assistenz und Interviews: Veronika Regler

Weitere Teilnehmer*innen in der Recherchephase: Charlotte Buchner, Christina Dithmar, Lena Faber, Carolin Zheng Grau, Julia Marx, Nora Mitra, Matilda Oelmann, Jonna Öhl, Lilian Öhl, Anna Ryschka